Viele Menschen, so scheint es mir, haben verlernt, oder sagen wir lieber vergessen, was für ein zufriedenstellendes Gefühl es sein kann einfach im Moment zu sein.
Wenn ein schöner Moment auftaucht, werden die Kameras gezügt in der Hoffnung, den schönen Moment festhalten zu können und das in ihm vorhandene gefühl der Einzigartigkeit zu wiederholen, zu reproduzieren, wenn wir die Bilder betrachten.
In meinem Bedürfniss mit anderen Leuten Musik zu machen, habe ich es selten erlebt, das Menschen bereit sind sich nur auf den Moment einzulassen und zu klingen, gemeinsam zu tönen. Dabei ist es dem Moment egal ob er schief oder rein klingt, er ist erstmal einfach da, ein Moment in der Einzigartigkeit. Ich habe auch viele Menschen getroffen, die das Musikmachen von Herzen damit verwechseln zu produzieren für den Konsumenten, für ein Werk. Sie merken oft nicht das sie in dem Augenblick, indem sie versuchen den Klang festzuhalten, schon dafür Sorge tragen, das er verschwindet und ein Einzigartiger Moment verweht, weil er mit Gedanken in die Zukunft belastet wird. Um ehrlich zu sein macht es mir keinen Spass mit Menschen, die so weit weg vom Moment leben Musik zu machen, weil sie nicht die Fähigkeit besitzen bewertungsfrei mit mir da zu sein im Moment, ohne auf Resultate zu hoffen, die für sie verwertbar sind. Ich singe lieber mit Menschen, die komplett falsch singen, dafür mit ihrem Herzen im Jetzt leben. Mit diesen Menschen werden freie Räume möglich und nur in freien Räumen kann und darf man träumen und sich entwickeln.
Eigentlich ist es schade, wie oft wir in unseren Gedanken um Gestern und Morgen und Ziele und Wahnvorstellungen, von dem, wie es zu sein hat, blind aneinander vorbeizurennen und gar nicht mehr bemerken, wieviel Kraft und Feude wir uns im Jetzt schenken können.
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